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Einer für alle, alle für einen!

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Wie sich drei Brüder das Gastgebersein zur Lebensaufgabe gemacht haben

Andreas, Christian und Alex Goller. Jung, unermüdlich und motiviert. So könnte man die drei Brüder beschreiben, die heute gemeinsam mit ihren Eltern Sigi und Albin das Santre dolomythic home in St. Andrä (Brixen/Südtirol) führen. Schon der Name Santre gibt Preis, dass hier ein besonderes Trio an der Spitze steht. Zusammengesetzt aus dem Namen des Heimatortes St. Andrä und der Zahl drei (auf italienisch tre) ergibt sich die Bezeichnung für den Neubau des Hotels.
Allerdings gar keine Selbstverständlichkeit, dass drei Geschwister so geschlossen in die Fußstapfen der Eltern treten und Familien- und Berufsleben unter einem Dach vereinen. Wir haben in das Familienalbum der Gollers geblickt und in einem Interview nachgefragt, wie sie ihr Gefühl von Zuhause heute für ihre Gäste spürbar machen.

Dieses Interview wurde am 04. April 2022 geführt

Andreas, Christian und Alex, habt Ihr Euch als Kinder einer Hoteliersfamilie manchmal anders gefühlt als andere Geschwister?

Andreas, Christian, Alex Goller: „Natürlich mussten unsere Eltern immer viel arbeiten und es gab keine klassischen Bürozeiten. Spätdienst und Arbeit am Wochenende waren eine Selbstverständlichkeit. Andererseits waren sie aber immer in unserer Nähe, wenn wir sie brauchten. Unsere Eltern haben stets darauf geachtet, gemeinsame Momente wie das Mittagessen oder – wenn es mal ruhiger war – einen gemütlichen Fernsehabend mit uns zu verbringen. Einige Male sind wir auch direkt nach Schulschluss für einige Tage ans Meer gefahren. Wirklich anders haben wir uns eigentlich nicht gefühlt und sind uns rückblickend einig, dass wir ein wunderbares Großwerden erleben durften. Als wir dann etwas älter waren, war natürlich Mithelfen angesagt, was uns aber nur einen realistischen Einblick in die Welt der Hotellerie gegeben und schon früh vor Illusionen bewahrt hat.“

„Gerade weil wir in einem Hotelbetrieb aufgewachsen sind, haben wir ein wunderbares Großwerden erlebt.“ (Andreas, Christian, Alex)

Von klein auf füreinander da.

Also vermisst habt Ihr gar nichts?

Andreas Goller: „Vermissen würde ich nicht sagen. Es war zwar nicht der Hit, zum Beispiel am Silvesterabend daheim mithelfen zu müssen, während Freunde schon am Feiern waren, aber man kam dann halt etwas später dazu und erlebte den Abend anders. Auf der anderen Seite habe ich viele tolle Erinnerungen an unseren alten Hotelpool. Dort im Sommer täglich zu schwimmen, das haben wir sehr genossen und geschätzt. Diese Möglichkeit hat nicht jedes Kind.“

Alex Goller: „Da wir alle mitanpacken mussten, habe ich dies nie als besonders störend empfunden. Auch der stets gefüllte Eisschrank in der Hotelbar war natürlich ein Vorteil.“

Wärt Ihr nicht in die Fußstapfen der Eltern getreten, was dann …

Christian Goller: „Ich wollte schon immer etwas mit Zahlen machen. In der Schulzeit interessierte ich mich stets für wirtschaftliche Zusammenhänge oder Finanzierungsmodelle. Wäre ich heute nicht hier im Hotel tätig, würde ich mich im Bereich Controlling oder Management sehen. Jetzt verbinde ich meine Leidenschaft für dieses Fachgebiet mit dem Bereich Hotellerie. Gerade bei unserem Neubauprojekt war mein Steckenpferd sehr gefragt.“

Stichwort Neubau, der jetzt im Frühjahr abgeschlossen wurde. Ein wahres Herzensprojekt für die gesamte Familie. Was nehmt Ihr aus dieser besonderen Erfahrung mit?

Andreas Goller: „Wie so oft trifft man solch wichtige Entscheidungen nicht über Nacht. Es war ein richtiger Reifeprozess, bei dem wir uns bewusst werden mussten, ob wir diesen gemeinsamen Schritt in die Zukunft wagen wollen.“

Christian Goller: „Es war im Laufe dieses Prozesses bald klar, dass es für jeden von uns eine große Hingabe verlangen würde und einen enormen Energieeinsatz. Nichtsdestotrotz war nach einigen Gesprächen bald klar, dass der Traum unseres Santre in die Wirklichkeit umgesetzt werden sollte. Zu wissen, hier auf vereinte Kräfte bauen zu dürfen, machte die Entscheidung wesentlich leichter.“

Andreas Goller: „Es war wirklich eine unglaubliche Reise für uns alle und jetzt sind wir auf der Zielgeraden angekommen. Erschöpft, aber zugleich voll motiviert und stolz auf das, was wir gemeinsam im letzten Jahr geschafft haben. Ich finde, wir sind als Familie noch enger zusammengewachsen, und wir Brüder haben uns auf einer neuen Ebene, nämlich jener der Geschäftspartner, irgendwie nochmal besser kennengelernt.“

Die Gäste erleben im Santre ein Gefühl von Zuhause.

Also zeitgleich Brüder und Geschäftspartner. Welche Vor- und Nachteile hat eine solche Beziehungskonstellation?

Alex Goller: „Wir haben das große Glück ein wirklich inniges Verhältnis zueinander zu haben. Das weiß ich sehr zu schätzen, denn eine harmonische Beziehung unter Geschwistern ist keine Selbstverständlichkeit. Aufbauend darauf, hat sich auch das neue Verhältnis in der Konstellation als Geschäftspartner als sehr positiv erwiesen. Wenn man sich gegenseitig vertraut, dann ist es einfach schön, die eigenen Brüder an der Seite zu haben und alle Lasten – so wie sie im Leben eben sind, mal größer, mal kleiner – gemeinsam zu schultern.“

Andreas Goller: „Da gebe ich meinem Bruder vollkommen recht. Auch wenn wir drei Hitzköpfe sind und wir mit unseren Ansichten auch mal aufeinander krachen, haben wir bisher immer eine konstruktive Lösung gefunden. Bedingungslose Loyalität und absolutes Vertrauen sind für mich hier die Schlüsselwörter. Ohne diese Voraussetzungen würde so eine Konstellation früher oder später ins Wanken geraten.“

Wenn wir von Werten sprechen, so steht die Familie nicht nur persönlich, sondern auch im Santre dolomythic home im Fokus. Was führt Eurer Meinung nach ein familiengeführtes Unternehmen langfristig zum Erfolg?

Christian Goller: „Familie steht bei uns auf vielen Ebenen an erster Stelle. Zum einen ist es uns ein großes Anliegen, als Gastgeberfamilie geschlossen vor unseren Gästen aufzutreten und sie Teil unserer Lebensrealität werden zu lassen. Wenn Gäste unsere Familienwerte und Herzlichkeit spüren, dann sind wir auf dem richtigen Weg. Zum anderen ist es uns wichtig, auch zu unseren MitarbeiterInnen ein familiäres Verhältnis aufzubauen. Der Arbeitsplatz soll Raum für Begegnung und Austausch sein. Ein angenehmes Arbeitsklima für alle ist eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiche Arbeit.“

Andreas Goller: „Ob wir mit unserem Team nach getaner Arbeit mal nur gemütlich zusammensitzen oder ein Fussballmatch zum Auspowern organisieren, spielt eigentlich keine Rolle. Ein vertrautes Miteinander und ein starkes Zugehörigkeitsgefühlt bringen uns und unseren Gästen den wirklichen Mehrwert.“

Christian Goller: „Wichtig sind für eine effiziente Führung in einem Familienbetrieb sicherlich aber auch klare Zuständigkeitsbereiche.“

„Als Gast gekommen, als Freund gegangen.“ (Alex Goller)

Alex Goller: „Ja, das ist wesentlich. Natürlich werden viele Dinge gemeinsam besprochen und jeder kann seine Meinung frei äußern, aber die endgültige Entscheidung trifft dann jener, der für diesen Bereich zuständig ist, und wir verlassen uns darauf.
Wie gesagt ist die Leidenschaft der Gastgeberfamilie eine Art Zünder für alle. Wir können es nach der Realisierung unseres neuen Projektes kaum erwarten, die Gäste wieder bei uns zu haben, sie unser Gefühl von Zuhause spüren zu lassen und zu verwöhnen. Unser Motto lautet in diesem Sinne: Als Gast gekommen, als Freund gegangen.“

Teamwork und klare Zuständigkeitsbereiche bilden das Fundament des Santre.
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